Anekdote Mai 2024
Warning: Wahrscheinlich interessiert diese Geschichte keinen im World Wide Web außer mich. Aber macht nichts. Ich fands schön. :-)
Als ich durch unsere offene Haustür in den Garten gehen wollte, entdeckte ich an der Schwelle einen großen Käfer – genau dort, wo die Tür beim Schließen gefährlich sein könnte.
Der Käfer lag auf dem Rücken, etwa drei Zentimeter lang, schwarz und glänzend, mit einem kleinen Geweih wie ein Hirschkäfer, aber kürzer.
Ich holte ein Stück Holz aus dem Garten und hielt es über seine strampelnden Beine. Sofort griff er danach und zog sich hoch.
Neugierig beugte ich mich vor, um ihn zu betrachten – wohl ein bisschen zu nah, denn der Käfer stellte sich tot, ließ das Holzstück los, fiel und lag nun erneut auf den Steinplatten im Garten.
Ich setzte mich geduldig auf die Türmatte und wartete, bis er sich wieder rührte. Ich dachte noch: „Wie gut, dass ich weiß, er tut nur so, und ist nicht tatsächlich vor Schreck gestorben.“
Nicht lange danach begann er wieder zu strampeln, und ich wiederholte das Prozedere: Das Holzstück über die Beine halten. Er hielt sich fest, zog sich hinauf. Diesmal achtete ich darauf, ihm nicht zu nahe zu kommen. Ich nahm mein Handy heraus, öffnete die Seek-App und machte ein Foto, um herauszufinden, was für ein Käfer das war.
Da kam mein Mann hinzu und fragte verwundert, warum ich auf der Türschwelle saß.
„Das ist ein Balkenschröter,“ erklärte ich und zeigte auf den Käfer.
Mein Mann grinste: „Oh, guten Tag, Herr Schröder!“
„Nicht Schröder, Schröter,“ korrigierte ich ihn lachend.
„Oh, Entschuldigung, Herr Schröter,“ sagte er.
Und so brachte ich Herrn Schröter oder genauer gesagt Herrn Balkenschröter zurück in den Garten. Wo er unser Gast bleiben darf, solange er will.
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